Immer häufiger werden Kartoffeln als Stärkelieferant in Hundefutter verwendet, damit dieses als „getreidefrei“ bezeichnet werden kann.
Die Kartoffel stammt ursprünglich aus den Anden, einer Gebirgskette in Südamerika, und gelangte erst im Mittelalter nach Europa, nachdem sie dort um 1500 nach Christus von den Spaniern entdeckt worden war.
Die Kartoffel gehört zur Familie der Nachtschattengewächse und enthält die natürlichen Giftstoffe Solanin und Chaconin (Glykoalkaloide), die dazu dienen, Insekten abzuwehren.
Es ist allgemein bekannt, dass der Verzehr der oberirdischen Früchte der Kartoffelpflanze gesundheitsschädlich ist. Die giftigen Stoffe der Früchte sind auch in der Kartoffel selbst enthalten (allerdings in sehr geringen Mengen). Würde man einem Hund sein ganzes Leben lang kartoffelhaltiges Futter verabreichen, bestünde ein großes Risiko, dass die Giftstoffe im Körper gespeichert werden und sich negativ auf die Gesundheit auswirken.
Glykoalkaloide haben die gefährliche Eigenschaft, unter anderem die Darmzotten und die Darmwand zu schädigen. Dies kommt vor allem bei jungen Tieren und Tieren mit einer geschwächten Darmflora vor. Die Darmzotten werden kleiner, weniger und können auch nicht mehr nachwachsen. Dadurch werden Verdaulichkeit und Futteraufnahme stark verringert und Wachstum und Entwicklung des Tieres negativ beeinflusst. Glykoalkaloide sind hitzebeständig und bleiben selbst beim Kochen der Kartoffeln erhalten. Das bedeutet, dass die Giftstoffe auch während des Produktionsprozesses des Futters nicht verschwinden.
Wir Menschen nehmen diese Stoffe ebenfalls beim Verzehr von Kartoffeln auf. Da unsere Nahrung jedoch wesentlich abwechslungsreicher ist als die von Hunden, die ihr ganzes Leben lang täglich kartoffelhaltiges Futter bekommen, sind die Glykoalkaloide-Mengen wesentlich geringer.
Zudem weiß man, dass kartoffelhaltiges Futter wesentlich schlechter verdaulich ist als Futter, das Mais, Weizen, Reis oder Sorghum enthält.
Anmerkung:
Bedenken Sie dabei auch, dass die Kartoffel im Gegensatz zu Getreide und Samen in keiner Weise auf dem Speiseplan des Wolfes vorkam. Auch Beutetiere wie Nager, Vögel und Grasfresser vermeiden Kartoffeln aufgrund deren giftiger Inhaltsstoffe.